Abgeld ist der Abschlag vom Nennwert und bezeichnet den Unterschied zwischen dem Nennwert eines festverzinslichen Wertpapiers und seinem darunter liegenden Ausgabekurs. Gegenteil davon: Aufgeld/Agio.
Seit 1. Januar 2009 gilt in Deutschland die Abgeltungsteuer. Somit wird grundsätzlich auf sämtliche Erträge aus Kapitalvermögen eine allgemeine Kapitalertragsteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer erhoben.
Der Abrechnungstag für bereits börsengelistete Wertpapiere entspricht immer dem Tag der Order-Ausführung. Die Valuta folgt zwei Tage später. Das bedeutet, das Konto wird sofort mit dem entsprechenden Betrag belastet, die effektive Lieferung des Wertpapiers und die Wertstellung erfolgen gemäß Börsenbestimmungen zwei Tage später. Bei Produkten in der Zeichnung liegt der Abrechnungstag in der Regel am Ende der Primärmarktphase, das heißt am Ende der Zeichnungsfrist. Es spielt also für die Abrechnung keine Rolle, ob das Zertifikat bereits am Anfang oder erst gegen Ende der Zeichnungsphase geordert wird. Der genaue Abrechnungstag ist in den Emissionsbedingungen zu finden.
Als Abwicklung bezeichnet man im Finanzhandel die Durchführung und Realisierung eines Wertpapiergeschäfts. Zertifikate kann man beispielsweise erwerben, indem man sie innerhalb einer bestimmten Frist zeichnet (Primärmarkt) oder über die Börse kauft (Sekundärmarkt). Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, Finanzinstrumente außerbörslich zu kaufen oder zu verkaufen.
Eine Aktie ist ein Wertpapier, das die Miteigentümerschaft an einer Gesellschaft (die z. B. ein Unternehmen betreibt) verbrieft und einen prozentualen Anspruch an einem Teil des Unternehmenswertes sowie an dessen Gewinnen darstellt. In Deutschland firmieren die entsprechenden Gesellschaften als Aktiengesellschaft (AG), europäische Gesellschaft (Societas Europaea kurz: SE) oder Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Eine sogenannte Stamm- und Namensaktie gewährt dem:der Eigentümer:in bestimmte Rechte wie etwa das Stimmrecht auf der Aktionärsversammlung und das Recht auf eine Dividende. Inhaber einer Vorzugsaktie erhalten zwar oft eine höhere Dividende als Stammaktionäre, dafür haben sie auf der Hauptversammlung aber kein Stimmrecht. Hinsichtlich der Übertragbarkeit wird zudem zwischen Inhaberaktien und Namensaktien unterschieden.
Eine Aktienanleihe bezieht sich stets auf eine Aktie. Am anfänglichen Bewertungstag des Wertpapiers werden der Basiswert, der Referenzpreis, der Zinssatz, der Basispreis und der letzte Bewertungstag fixiert. Die Zinszahlung erfolgt unabhängig von der Entwicklung des zugrunde liegenden Aktienkurses an den vereinbarten Zinszahlungstagen. Die Notierung erfolgt in Prozent. Beim Kauf können zudem noch Stückzinsen anfallen. Am letzten Bewertungstag entscheidet der offizielle Schlusskurs des Basiswertes über die Rückzahlung. Notiert der Schlusskurs der Aktie am letzten Bewertungstag auf oder über dem Basispreis, erhält der:die Anleger:in den Nennbetrag. Liegt der Schlusskurs der Aktie am letzten Bewertungstag hingegen darunter, erhält der:die Anleger:in eine festgelegte Anzahl Aktien des Basiswertes. Deren Wert kann in der Summe deutlich unter dem Erwerbspreis der Aktienanleihe liegen. Werden die Kursverluste nicht durch die Zinszahlungen ausgeglichen, entsteht für den:die Anleger:in ein Verlust. Ungünstigster Fall: abgesehen von den Zinszahlungen, Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Bei einer Insolvenz, d. h. einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen.
Eine Aktienanleihe Protect bezieht sich stets auf eine Aktie. Am anfänglichen Bewertungstag wird der Schlusskurs der Aktie an der maßgeblichen Börse festgestellt (Referenzpreis). Aus diesem Wert werden der Basispreis und die Barriere berechnet. Der Basispreis liegt meist im Bereich des aktuellen Referenzpreises. Die Barriere wird meist deutlich darunter fixiert. Entscheidend für die Rückzahlung ist – wie bei der klassischen Aktienanleihe auch – nur der Kurs des Basiswertes am letzten Bewertungstag (Stichtagsbetrachtung). Notiert der Schlusskurs des Basiswertes am letzten Bewertungstag mindestens auf Höhe der Barriere, erhält der:die Anleger:in den Nennbetrag. Die Barriere federt Kursrückgänge der Aktie ab. Liegt der Schlusskurs des Basiswertes am letzten Bewertungstag unterhalb der Barriere, erhält der:die Anleger:in Aktien in der durch das Bezugsverhältnis bestimmten Anzahl. Das bedeutet einen Verlust. Im ungünstigsten Fall: abgesehen von der Zinszahlung, Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Ein etwaiger Aktienbruchteil wird ausgezahlt. Bei einer Insolvenz, d. h. einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit des Emittenten, kann es zu Verlusten bis hin zum Totalverlust kommen.
In einem Aktienkorb befindet sich eine genau definierte Menge von Aktien, die nach bestimmten Kriterien ausgewählt wurden. Ein Aktienkorb kann somit Aktien einer bestimmten Branche, eines Landes oder eines anderen Themas beinhalten.
Der Aktiengewinn ist eine Kennzahl im Bereich der Fonds. Er setzt sich zusammen aus noch nicht ausgeschütteten oder thesaurierten Dividenden bzw. Erträgen, Veräußerungs- und Kursgewinnen von Aktien oder aktienähnlichen Genussscheinen. Für den:die Privatanleger:in ist der Aktiengewinn allerdings ohne Bedeutung.
Ein Aktienindex ist ein Index, der sich aus einer Vielzahl von Aktien zusammensetzt, die die Kursentwicklung eines Aktienmarktes möglichst repräsentativ abbilden sollen. Der deutsche Leitindex DAX® setzt sich aus 30 Werten zusammen, beim S&P 500 Index sind es 500. Zu den bekanntesten Aktienindizes gehören in Deutschland der DAX®, MDAX®, TecDAX® und der FAZ® Aktienindex. Unter den US-Aktienindizes gelten der Dow Jones Industrial Average® Index sowie der S&P® 500 Index als bekannteste Leitindizes. Ein Index kann beispielsweise eine bestimmte Branche (Solactive® Deutscher Maschinenbau Performanceindex), ein bestimmtes Land (DAX®) oder eine Region (S&P® BRIC (Price-) Index) abbilden.
Der Aktienmarkt ist ein Teil des Kapitalmarktes. Auf dem Aktienmarkt werden Unternehmensanteile (Aktien) gehandelt. Zu unterscheiden sind dabei börslich gehandelte Unternehmensanteile sowie der Freimarkt, in dem auch Aktien gehandelt werden können, die nicht an der Börse notiert sind.
Aktives Management oder ein aktiver Anlagestil liegt vor, wenn der:die Fondsmanager:in nach eigenen Kriterien bei der Portfoliozusammenstellung handelt und sich nur in beschränktem Maße an aktuelle Marktkennzahlen hält. Dabei orientiert er:sie sich an seinen:ihren persönlichen Einschätzungen oder Analysen des Marktes, eines Aktienkurses oder beispielsweise einer Währung und wählt aktiv bestimmte Titel aus. Diese gezielte Selektion wird auch als „Stock Picking“ oder „Asset Picking“, also Herauspicken von Aktien oder Vermögensgegenständen, bezeichnet. Ziel dieses Anlagestils ist, durch systematische Titelauswahl ein besseres Ergebnis als mittels eines definierten Vergleichsindex zu erzielen.
Das All Time High (bzw. Allzeithoch) ist ein aus der amerikanischen Sprache entlehnter Begriff, der den historisch höchsten Kurs eines Wertpapiers, eines Index, einer Ware, eines Futures oder einer Währung bezeichnet.
Das All Time Low (bzw. Allzeittief) bezeichnet das niedrigste Kurs- oder Preisniveau eines Wertpapiers, eines Index, einer Ware, eines Futures oder einer Währung aller Zeiten.
Das Allzeithoch (bzw. All Time High) ist ein aus der amerikanischen Sprache entlehnter Begriff, der den historisch höchsten Kurs eines Wertpapiers, eines Index, einer Ware, eines Futures oder einer Währung bezeichnet.
Das Allzeittief (bzw. All Time Low) bezeichnet das niedrigste Kurs- oder Preisniveau eines Wertpapiers, eines Index, einer Ware, eines Futures oder einer Währung aller Zeiten.
Betrachtet man die Differenz der Entwicklung zweier Basiswerte (z. B. Aktien, Indizes, Baskets), so spricht man vom Alpha. Dabei ist das Alpha positiv, wenn sich Basiswert A besser entwickelt hat als Basiswert B. Wenn sich Basiswert A schlechter entwickelt hat als B, spricht man von einem negativen Alpha. Produkte, die auf eine derartige Strategie setzen, werden bei der HypoVereinsbank als „Favorit“ bezeichnet.
Das sogenannte Optionsrecht kann bei einer amerikanischen Option während der gesamten Laufzeit des Optionsscheins ausgeübt werden. Bei einem Call-Optionsschein kann der:die Anleger:in die Aktie also laufend zum Ausübungspreis kaufen bzw. im Falle eines Put-Optionsscheins verkaufen.
Eine Option oder ein Optionsschein wird als „am Geld“ bezeichnet, wenn sich der aktuelle Kurs des Basiswertes nahe dem Basispreis der Option oder des Optionsscheins befindet.
Am anfänglichen Bewertungstag wird der Referenzpreis festgestellt. Meist ist dies der Schlusskurs des Basiswerts an der maßgeblichen Börse. Aus diesem Wert werden z. B. der Basispreis, das Rückzahlungslevel sowie die Barriere berechnet.
Als Anlageklasse (engl.: asset class) bezeichnet man die Einteilung des Kapitalmarktes. Die wichtigsten Anlageklassen sind Aktien, Renten (festverzinsliche Anleihen), Immobilien, Rohstoffe und Liquidität. Manche Expert:innen bezeichnen auch Private Equity, Hedgefonds und Derivate als eigenständige Anlageklassen. Durch eine Diversifizierung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen kann das Anlagerisiko reduziert werden.
Ein Anlageprodukt kann sowohl eine Aktie, eine Anleihe, ein Rohstoff, eine Währung und Immobilie als auch ein Derivat auf diese Anlageklassen sein. Derivate sind Finanzprodukte einer Bank oder eines anderen Emittenten, die mit festen Bedingungen versehen sind. Ziel ist es, idealerweise einen Wertzuwachs zu erwirtschaften, mindestens aber den realen Wert zurückzuerhalten.
Anlagezertifikate sind Schuldverschreibungen und beziehen sich meist auf einen Basiswert wie beispielsweise eine Aktie, einen Index, Zinsen, eine Währung oder einen Rohstoff. Zu den meistgehandelten Anlagezertifikaten in Deutschland zählen kapitalgeschützte Zertifikate, Discount-, Bonus-, Express- und Index-Zertifikate. Sie sind in ihrer Laufzeit begrenzt oder unbegrenzt sowie ohne laufende Erträge und mit festgelegten Rückzahlungsbedingungen ausgestattet.
Unter Anleihen, Obligationen oder Schuldverschreibungen (engl.: bond) versteht man verzinsliche Wertpapiere. Der:die Käufer:in einer Anleihe leiht dem Emittenten den Nennwert des Wertpapiers. Der:die Käufer:in erwirbt das Recht auf Rückzahlung des Nennwertes zuzüglich einer festen oder variablen Verzinsung, trägt allerdings bei einem Ausfall des Emittenten auch das Emittentenrisiko.
Bei der asiatischen Option oder auch Average Rate Option handelt es sich um eine exotische Option, deren Wert nicht allein vom Basiswert am Ende der Laufzeit abhängt, sondern sich anhand eines Durchschnittskurses des Basiswerts über einen definierten Zeitraum errechnet.
Ask ist die englische Bezeichnung für Briefkurs, zu dem ein Marktteilnehmer bereit ist, ein Wertpapier oder eine Option zu verkaufen. Den Gegensatz dazu stellt der Geldkurs (engl.: bid) dar.
Der ATX® wird in Euro berechnet und umfasst 20 der größten und liquidesten österreichischen Aktiengesellschaften. Erträge und Einnahmen der im Index enthaltenen Werte (z. B. Dividendenzahlungen) werden bei der Indexberechnung nicht berücksichtigt (Preisindex). Die Gewichtung erfolgt nach Marktkapitalisierung und Streubesitz. Indexsponsor und -berechnungsstelle ist die Wiener Börse AG.
Das Aufgeld oder auch Agio (griech.: allag = Tausch) bezeichnet bei Wertpapieren wie Anleihen den Aufschlag bzw. den Aufpreis, den der:die Anleger:in beim tatsächlich zu zahlenden höheren Kurs gegenüber dem sogenannten Nennwert oder inneren Wert bezahlen muss. Das Aufgeld wird in der Regel als Prozentwert ausgedrückt. Aufgelder sind häufig bei der Zeichnung von Anleihen oder auch Anlagezertifikaten im Filialbetrieb von Banken zu finden. Das Aufgeld wird auch bei der Bewertung von Optionsscheinen verwendet. Hier bezeichnet das Aufgeld bzw. Agio den hierbei anfallenden Aufpreis gegenüber dem direkten Kauf dieses Basiswertes an der Börse bzw. gegenüber dem inneren Wert der Option.
„Aus dem Geld“ ist ein Begriff aus der Welt der Optionen bzw. Optionsscheine. Bei Call-Optionsscheinen bedeutet „aus dem Geld“, dass der aktuelle Kurs des Basiswertes unter dem Basispreis notiert, bei Put-Optionsscheinen, dass der aktuelle Kurs des Basiswertes über dem Basispreis notiert. Optionen und Optionsscheine besitzen keinen inneren Wert.
Der Ausgabeaufschlag ist eine einmalige Gebühr, die der:die Erwerber:in von Investmentfonds zusätzlich zum Kaufpreis des Fonds zahlen muss. Die Höhe des Ausgabeaufschlags steht in den Vertragsbedingungen der Investmentfonds und ist von Fonds zu Fonds verschieden. Bei einigen Direktbanken können sich Anleger:innen den Ausgabeaufschlag ganz oder teilweise sparen.
Der Ausgabe- oder Emissionskurs bezeichnet den Kurs, zu dem das Wertpapier begeben wird.
Eine Ausschüttung bezeichnet eine Auszahlung an den Anleger. Dies kann in Form von Dividenden, Liquidationserlösen, Zinsen und/oder laufenden Ertragsausschüttungen geschehen.
Ausübungspreis (bzw. Bezugspreis, Exercise Price) ist der Preis, zu dem ein:e Anleger:in bei Ausübung seines Optionsrechts den zugrundeliegenden Basiswert kaufen bzw. verkaufen kann.
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